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Die Stuttgarter Wilhelma - Infos und Veranstaltungen

Eine Känguru-Mutter trägt ein Jungtier im Beutel, rechts mit im Bild ist hier der Vater, der Rote Riesenkänguru-Bock „Klein Pepe“. Eine Känguru-Mutter trägt ein Jungtier im Beutel, rechts mit im Bild ist hier der Vater, der Rote Riesenkänguru-Bock „Klein Pepe“. Wilhelma

 Wildes Themen-Wochenende mit Filmvortrag in der Wilhelmaschule:

Das Congohound-Projekt: Wie Hunde helfen, die Berggorillas zu retten

Am kommenden Wochenende, dem 26. und 27. Oktober 2013, widmet sich die Veranstaltungsreihe „Wilde Wochenenden“ erneut einem wichtigen Schutzprojekt für die bedrohten Berggorillas im Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo. Bereits zum dritten Mal zu Gast in der Wilhelmaschule sind dann zwei Virunga-Ranger sowie die Leiterin des „Congohound-Projekts“, Dr. Marlene Zähner, um ihre Arbeit zur Rettung der Gorillas persönlich vorzustellen. Eine wichtige Rolle darin spielen die „Congohounds“ – Bluthunde, die eigens dafür ausgebildet werden, die Ranger als Beschützer und Spurensucher im Kampf gegen die Wilderei zu unterstützen. Im Mittelpunkt der Thementage stehen rund einstündige Vorträge, die am Samstag und am Sonntag jeweils um 11 Uhr, 13 Uhr und 15.30 Uhr im Wilhelmaschulgebäude unterhalb der Geiervoliere gehalten werden. Dabei präsentieren die Ranger und Marlene Zähner ihr Projekt unter anderem in Filmbeiträgen und beantworten anschließend die Fragen der Besucher.

Die Teilnahme an den Thementagen und Vorträgen ist im Eintrittspreis der Wilhelma enthalten, Spenden sind aber wie immer willkommen. Denn diese ermöglichen der Wilhelma, die Gorillaschutzprojekte des Virunga Parks unmittelbar zu unterstützen. Allein in den Jahren 2012 und 2013 kamen bislang dank verschiedener Sammelaktionen und des Handyrecycling-Projekts über 21.000 Euro zusammen, die direkt an die Helfer im Kongo überwiesen werden konnten. Weitere Infos zum Congohoundprojekt gibt’s im Internet unter „www.congohounds.gorillacd.org “.

 

 

Neue „Tier-WG“ in der Wilhelma:

Drei Australier unter einem Dach

Tierische „Wohngemeinschaften“ haben in der Wilhelma eine längere Tradition – etwa die „Südamerika-WG“ mit Kleinkamelen, Nandus, Maras und Ameisenbären oder die „Afrika-WG“  mit Dscheladas, Mähnenschafen und Klippschliefern. Mittlerweile gesellt sich dazu nun auch eine „Australien-WG“, in der Rote Riesenkängurus, Parmawallabys sowie Hühnergänse zusammenleben. Ein Vorteil solcher Tier-WGs: die zusätzlichen Anreize, die sich aus dem Miteinander der verschiedenen Arten ergeben, bereichern den Zoo-Alltag aller beteiligten Gehegebewohner.

Vor rund einem Jahr war es, als die Tierpfleger das Projekt „Australien-WG“ starteten. Erster Programmpunkt: die Zusammengewöhnung der beiden Känguru-Arten. Doch zunächst entpuppte sich dies als vergebliche Liebesmühe, denn ausgerechnet die Goliaths in dieser Konstellation, die Roten Riesenkängurus, hatten Angst vor den Davids, den viel kleineren Parmawallabys. Schon wollten die Pfleger das Experiment abbrechen, doch dann wagten sie einen letzten Versuch und ließen die Tiere kurzerhand im Innengehege aufeinander treffen, das wenig Fluchtmöglichkeiten bot. Und siehe da: Zwar rumpelte es kurz, doch dann war die Sache geklärt. Seither leben aktuell sieben Rote Riesenkängurus harmonisch mit vier Parmawallabys zusammen, ja die kleinen Verwandten scheinen auf die Roten Riesen inzwischen geradezu entspannend zu wirken. Und die Parmawallabys führen endlich kein Schattendasein mehr, wie früher, als sie von vielen Besuchern unbemerkt noch bei Wellensittich und Co. im Dickicht der Freiflugvoliere wohnten – in der Australien-WG sind sie jetzt deutlich besser zu sehen. Zusätzlich Leben in die Bude bringen australische Hühnergänse. Sie kommen als eine von wenigen Gänsearten ganz ohne Wasser aus und ernähren sich vorwiegend von Gras, weshalb sie in Australien als vermeintliche Konkurrenz des Weideviehs fast ausgerottet wurden. Heute hat sich der Bestand erholt. In der Wilhelma wissen sich die Vögel gegenüber ihren felltragenden Mitbewohnern gut zu behaupten und bringen vor allem die Parmawallabys immer wieder tüchtig auf Trab, falls diese sich ihnen zu respektlos nähern. Und Respekt ist vor den wehrhaften Schnäbeln dieser Gänse durchaus geboten – vor allem dann, wenn diese brüten, Küken aufziehen und vehement verteidigen. Da das Wilhelma-Gänsepaar noch jung ist, wird dies frühestens im übernächsten Winter geschehen. Hühnergänse brüten nämlich in der kalten Jahreszeit, wenn die Tage kürzer sind – ob in Australien, wo in der winterlichen Regenzeit auch das Nahrungsangebot am besten ist, oder im deutschen Zoogehege.

Apropos Nachwuchs: Bei den Riesenkängurus schaut derzeit auch ein Jungtier aus dem Beutel, erste kurze Ausflüge werden bald folgen, aber noch eine ganze Weile stets in Mamas sicherer Tragetasche enden. Und auch die Parmawallaby-Weibchen tragen dank des neuen Zuchtbocks bereits winzige Nachkommen in ihren Beuteln, wo sie – fest an den Milchzitzen angedockt – nun kräftig wachsen müssen, bevor man sie nächstes Jahr erstmals zu Gesicht bekommt. Die Parmawallabys, die zu den kleinsten Känguruarten zählen, galten 1965 übrigens ebenfalls schon als ausgestorben, bevor man doch noch ein paar Tiere auf einer Insel vor Neuseeland und später in abgelegenen Tälern von New South Wales auf dem australischen Kontinent entdeckte. Heute ist ihr Überleben nicht mehr akut bedroht.

Quelle: Wilhelma

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